Foto: Hennig/Wisentgehege.
Leise fiept Wilbert in seinem Käfig vor sich hin. Als Falknerin Vanessa-Sophie Korzenski-Polep das kleine Federknäuel auf ihre Hand setzt, kuschelt sich der kleine Steinkauz bei ihr an. Er wird ganz still. Wilbert ist am 18.05. auf dem Falkenhof aus dem Ei geschlüpft. Seitdem betreut die Falknerin ihn rund um die Uhr. Eine anstrengende Aufgabe, denn der Kleine und sein Bruder bekamen zweimal in der Nacht zu fressen. „Wilbert gehört zur Familie und ist überall dabei“, berichtet sie.
Das dritte Küken bleibt bei den Elternvögeln. Das Team sei glücklich über das Schlüpfen der Steinkäuze. Endlich könne sich der Falkenhof wieder an Schutzprojekten zur Auswilderung der Käuze beteiligen. Steinkäuze seien auf Streuobstwiesen angewiesen, die immer seltener zu finden seien. Ihr Bestand sei gefährdet, erläutert die Falknerin.
Während das zweite Küken an eine andere Falknerin zur Aufzucht abgegeben werden wird, soll Wilbert im Falkenhof bleiben. „Wir hatten schon lange keinen Steinkauz mehr für die Öffentlichkeitsarbeit“, sagt die Falknerin. Ob sie kleine Eule für die Flugschau trainieren oder als Botschafter für Auswilderungsprojekte, zum Beispiel in Schulen präsentieren werde, stehe noch nicht fest, sagt Vanessa-Sophie Korzenski-Polep.
Fest für die Falkner steht aber, dass das dritte Küken, das von den Altvögeln aufgezogen wird, in die Auswilderung nach Thale im Harz gehen wird. „Auch alle künftigen Steinkäuze, die im Falkenhof aus dem Ei schlüpfen, sollen in die Auswilderung gehen.“