Region. Auch wenn leuchtende Kinderaugen garantiert sind, ist es keine gute Idee, zu Weihnachten spontan ein Tier zu verschenken. Darauf weist Niedersachsens Landestierschutzbeauftragte Michaela Dämmrich hin: „Tiere sind mitfühlende Lebewesen und kein Spielzeug, das man verschenkt und nach Belieben in die Ecke stellen kann, wenn das Interesse erloschen ist. Die Entscheidung, ein Tier zu halten und es seinen Bedürfnissen entsprechend zu versorgen, will wohlüberlegt sein. Sie sollte mit allen Familienmitgliedern gemeinsam gefällt werden.“
Die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, bedeutet Jahre oder sogar Jahrzehnte viel Freizeit zu investieren, sich mit dem Tier zu beschäftigen und es zu versorgen, so Michaela Dämmrich weiter. Oft bleibe nach der anfänglichen Freude über das Tier die Pflege und Versorgung Aufgabe der Eltern. Auch die finanzielle Belastung sei nicht zu unterschätzen. Zu den monatlichen Futterkosten im mindestens zweistelligen Bereich kommen präventive Ausgaben für Parasitenbehandlung, Impfungen und gegebenenfalls Kastration in dreistelliger Höhe. Im Krankheitsfall oder im höheren Lebensalter können die Kosten für tierärztliche Behandlungen im vierstelligen Bereich liegen. Bei wärmeliebenden exotischen Tieren schlagen aktuell auch die gestiegenen Energiekosten zu Buche.
Vor der Anschaffung eines Tieres sollte daher sorgfältig abgewogen werden, ob ein Haustier wirklich langfristig zur Lebensplanung passt. Das Tier sollte auch persönlich ausgesucht werden, denn die „Chemie“ zwischen Tier und Bezugsperson muss stimmen. Deswegen appelliert die Landestierschutzbeauftragte: „Hände weg von einem Tier als Überraschungsgeschenk! Alternativ kann als Geschenk auch ein Urlaub auf einem Bauernhof mit Streichelzoo oder auf einem Reiterhof Freude bereiten. Gutscheine für Angebote wie Lama-Wanderungen, Kuhkuscheln oder ähnliches können ebenfalls eine gelungene Überraschung sein.“